In der Dokumentation „Das NS-Staatsverbrechen“ vom Bildungszentrum der Stadt Nürnberg, die in den 1980er Jahren erschien und 1991 ergänzt wurde, waren Auszüge aus den Interrogations (Befragungen) der KV-Anklagen (Kriegsverbrecher-Anklagen) abgedruckt, die Auskunft über den Einsatz von jüdischen KZ-Häftlingen bei SSW Nürnberg gaben. Hier wurde auch das Lager in der Katzwanger Straße (heute Julius-Loßmann-Straße) genannt.
Im April 1995 wurde die erste filmische Dokumentation über das KZ Flossenbürg vom Nürnberger Medienladen fertiggestellt. Darin kam u. a. Eva Keszler zu Wort, die zu den ungarischen Jüdinnen des Nürnberger Außenlagers gehörte. 1996 wurde dieses Interview mit Eva Keszler separat vom Medienladen herausgegeben.
In der Tagespresse und im Internet unter rijo-research.de waren seit 1999 Informationen zu den Ungarinnen aus dem KZ Auschwitz bei SSW zu finden. Das Buch „Solange ich lebe, hoffe ich“ ist im Jahre 2006 beim Verlag testimon erschienen, die Zeitschrift transit nürnberg #1 mit den Erinnerungen von Magda Watts 2007. Zwischenzeitlich gab es mehrere Lesungen aus dem Tagebuch von Ágnes Rózsa und Führungen zum Thema Zwangsarbeit 1939 – 1945, in denen auch auf das Lager und seine Insassinnen eingegangen wurde.
Im Jahr 2006 erschien Band 4 der Reihe „Der Ort des Terrors“, in dem Dr. Alexander Schmidt einen Artikel zum Nürnberger Außenlager veröffentlichte.
Nadja Bennewitz führte zusammen mit der Schauspielerin Jule Schröter seit 2008 das Schulprojekt „Because I was SS-Aufseherin“ – Täterinnen im Nationalsozialismus am Beispiel der KZ-Aufseherinnen im Außenlager Nürnberg-Süd durch. Bei einem Multimedia-Vortrag mit szenischer Lesung und anschließender Diskussion wurde mit den SchülerInnen die Rolle von Frauen als Mittäterinnen und Täterinnen an den NS-Verbrechen diskutiert. Das Projekt wurde finanziert durch den Zonta Club Nürnberg Area.
https://www.zonta-nuernberg.de/zonta-projekte/t%C3%A4terinnen-frauen-im-nationalsozialismus/
2009 erschien von ihr der Beitrag „… es scheint auch ein Besuch in Auschwitz stattgefunden zu haben“. Jüdische KZ-Häftlinge bei Siemens-Schuckert in Nürnberg, in: Geschichte Quer. Zeitschrift der bayerischen Geschichtswerkstätten, Heft 14, 2009, S. 46-50.
Dokumentation vom Bunten Tisch
Nachdem sich der Bunte Tisch Gartenstadt und Siedlungen Süd gemeinsam mit dem Dokuzentrum und der Stiftung Bayerische Gedenkstätten für einen Gedenkort einsetzte, entstand die Idee, dazu auch die wichtigsten Informationen in einer Broschüre zu bündeln. Daraus ist dann letztlich ein komplettes Buch geworden.
Seit dem 15. Juni 2020 steht die Dokumentation „Von Auschwitz nach Nürnberg – Das KZ-Außenlager der Siemens-Schuckertwerke“ nun zur Verfügung. Darin wird auf 132 Seiten von verschiedenen Autor*innen die Geschichte des Lagers, das Schicksal der Insassinnen sowie Hintergründe und Zusammenhänge zum KZ-System im „Dritten Reich“ erläutert.
Info:
„Von Auschwitz nach Nürnberg – Das KZ-Außenlager der Siemens-Schuckertwerke“
132 Seiten, 14,80 Euro
Sandberg Verlag, ISBN 978-3-96486-003-3
Buchtipp des Monats und Beiträge in verschiedenen Publikationen
In der Novemberausgabe 2020 des Newsletters „Kaulquappe“ des Friedensmuseums befindet sich eine Buchbesprechung unserer Dokumentation. Hier der Link zum Nachlesen.
In der mobilen Ausgabe der epd Nachrichten (evangelischer Pressedienst) Nr. 10 vom 18.01.2021 gibt es in der Rubrik „Kultur und Erinnerung“ einen Beitrag zu unserem Buchprojekt. Hier der Link zum Nachlesen.
Im Heinrichsblatt Nr. 7 vom 14. Februar 2021 ist der gleiche Beitrag ergänzt mit einem Foto und dem Literaturhinweis erschienen.
Im Februar 2021 ist die aktualisierte Neuauflage des Buches „111 Orte, da man gesehen haben muss“ erschienen. 111 Orte mit jeweils einer Seite Text und einer Seite mit Foto. Mit vertreten in der Neuauflage ist der Gedenkort mit den Stelen zu dem KZ-Außenlager.
Auch Ende 2024 ist noch eine Rezension zur Dokumentation beim Bündnis Nazistopp erschienen:
Lesenswert: Buch „Von Auschwitz nach Nürnberg – Das KZ-Außenlager der Siemens-Schuckertwerke“ (Dezember 2024)
Podcast-Projekt an der FAU
Gegen das Vergessen: Das KZ-Außenlager Nürnberg-Süd in Geschichte und Gegenwart
Auszug von der Homepage:
„An der FAU haben sich 14 Lehramtsstudierende unterschiedlicher Schularten im Seminar „Geschichte im Podcast“ im Wintersemester 2020/21 mit der Geschichte eines KZ-Außenlagers von Flossenbürg beschäftigt, das in der Nürnberger Gartenstadt von der Firma Siemens-Schuckert betrieben wurde. Über 500 jüdische Frauen, die aus dem Vernichtungslager Auschwitz nach Nürnberg verschleppt wurden, mussten hier 1944/45 Zwangsarbeit leisten.
Entstanden sind 7 Podcasts, die unterschiedliche Aspekte des Themas behandeln: Erinnerungsarbeit, Kampf gegen Rechtsextremismus, den fachwissenschaftlichen Forschungsstand, die Mittäterschaft von Frauen als KZ-Aufseherinnen und vor allem: Die inhaftierten Frauen selbst, von denen drei exemplarisch in Kurzporträts vorgestellt werden.“
Mehr Informationen sowie die Podcasts.